Das Abenteuer mit dem Creatör

Veröffentlicht am 10. Juli 2010 um 17:52

Es war gestern Vormittag, ein ganz normaler Freitag 9. Juli, als wir uns entschieden für drei Tage an den Lac du Annecy (Ein Tip von Schwiegerpapa) zu fahren, dass wir sicher toll, am Strand liegen und nichts tun, einfach nur entspannen. Welches Auto nehmen wir, Logisch, Jacquelines Citroen hat 200000 km weniger auf der Uhr ist 10 Jahre jünger, kommt noch hinzu das wir ja ins Land des "Creatörs d ottomobile" fahren. Nur kluge Menschen würden da einen Saab vorziehen.
Gut am Lac d Annecy angekommen gilt es einen Zeltplatz etwas ausserhalb zu finden. Rezeption anmelden bezahlen alles ist gut. Nun also rein ins Auto zum Platz fahren und Zelt aufstellen. Denkst der Citroen will jetzt nicht mehr, verbündet sich mit den Italienern und streikt. Gut, ein Telefon zum Händler der Jacqueline vor zwei Wochen das Auto (übrigens auch das ein Tipp von Schwiegerpapa) verkauft hat. Gut jetzt wissen wir das die wissen das dieses Auto ein Problem mit dem Schlüsselcode hat, sie müssen nur den Ersatzschlüssel…. Jaja machen wir, doch der liegt jetzt noch zuhause. Vor dem geistigen Auge sehe ich ihn sogar. Na gut, dann gehen sie zu einem Citroen Händler, der kann das Schlüssel neu Codieren. OK, nur Creatörs Händler wollen aber jetzt nicht arbeiten, es ist Freitag kurz vor Feierabend, sie können sich verständlicherweise erst am Montag darum kümmern.
OK, jetzt muss halt Charly schnell nach Hause fahren den Ersatzschlüssel holen. Gibt ja ÖV und ein GA hat er auch.
Schnell Fahrplan zur Hand nehmen. Der Weg ist klar, Bus nach Annecy dann Genf-Bern-Messen Unterramsern. Der Bus 17:31 Uhr fährt jedoch am auf der Haltestelle winkenden Charly vorbei. Gut, ich habe ja Füsse, und soweit kann es nicht sein bis zum Bahnhof. 32 Grad am Schatten, wenn es den einen solchen hätte. Links die Strasse rechts der See mit den Badenden. Einige sogar oben ohne. 19:45 bin ich endlich am Gare de Annecy. SNCF steht da in grossen Lettern das schafft vertrauen.
Hm, leider ist SNCF nach 19.00 Uhr nicht mehr gewillt nach Genf zu Fahren. Auch der Tip vom Bus, der nach Genf fährt ist nichts wert. alles erst wieder morgen früh.
Mir graut es davor hier am Bahnhof die Nacht verbringen zu müssen.
Gut, es gibt ja den Taxistand. Doch da stehen drei Taxis, wohlverstanden zweimal solche aus dem Hause des Creatör und ein richtiges Auto. Obwohl ich der französischen Sprache kaum mächtig bin schaffe ich es die drei Fahrer die da rumstehen zu überzeugen das ich mit dem Honda nach Genf geführt werden will.
Was die Fahrt gekostet hat will ich hier mal nicht beziffern, aber es hätte für vier bis fünf Runden Nordschleife gereicht.
Der Zoll liegt dann hinter mir, Jupeidie und jupeida ich bin in der Zivilisation angekommen. Ich würde mir nun gerne eine Cola genehmigen, ich habe schliesslich seit 17.00 Uhr nichts mehr Flüssiges zu mir genommen.
Doch kaum im Bahnhof kommt schon der Zug nach Bern wohlverstanden es ist inzwischen 21.47 Uhr, Cola muss warten, im Zug kommt sicher so ein Wägeli mit leckeren Sachen. Ich setze mich ins Abteil zu einer Frau in meinem Alter, sie liest ein Buch. vis a vis sitz ein Junger Mann von ca. 15 Jahren. Urs K.... steht auf dem Koffer. Nach kurzer Fahrt, ich hatte mich schon auf eine ziemlich langweilige fahrt eingestellt fragt er mich ob ich vielleicht ein Handy hätte. Er müsste nach Hause telefonieren und habe selber keines.
Das Gespräch welches ich belausche war nicht schön, er hätte um 16.30 Uhr zuhause in Olten sein sollen, doch sein Zug aus dem Süden hatte Verspätung, Hallo wir haben 22.00 Uhr und sind in Lausanne. Soviel Verspätung kann sich kein Zug einheimsen.
Nun geht es aber richtig los, die Frau mir gegenüber erklärt mir das sie auch aus den Süden hochkommt und nach Fahrplan auch so gegen 17.00 Uhr hätte in Solothurn sein sollen. Im Abteil hinter mir sitzt noch ein weiteres Opfer mit Bern 15:30 Uhr. Jaja, SNCF Lokomotiven Habens wie der Creatör. Und wenn dann schon Freitag ist geht es halt nicht mehr sooooo schnell.
Ich und mein vis a vis rätseln einen Moment darüber ob wir in Bern den Anschluss Richtung Solothurn noch kriegen. Na was soll die Frage, wir sind doch jetzt in der Zivilisation. Das klappt wie am Schnürchen, Ich entscheide mich bis Bätterkinden mit der RBS zu fahren und von dort nach Hause zu laufen. Ich schlage das Angebot der Frau aus mich von Solothurn mit dem Auto nach Hause zu bringen.
Nein, sie trägt keinen Ring und ist ziemlich attraktiv, da geh ich sicherheitshalber lieber zu Fuss. Ist ja nur quer rüber bis zum Bach dann diesem entlang und schon bin ich zuhause. 1h dauert das schlussendlich, dann bin ich zuhause und ich kann euch sagen, abgestandenes Elmer Citro schmeckt verdammt gut. Bald mache ich mich wieder auf den Weg nach Annecy, allerdings nur weil Frau und Hund dort auf mich warten. Verwöhnt von der Schweizer Zuverlässigkeit werde ich das Land des Creatör in Zukunft sicher noch mehr meiden. Und der Citroen soll in Zukunft fahren wer will. Wenn ich dabei bin ist das nicht mehr angesagt.

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